Auswirkungen des Krieges

 

 

 

Die Auswirkungen des Rebellenkrieges auf Land und Leute

Zentralafrikanische Republik

Seit Jahresbeginn 2013 befindet sich das Land im Kriegszustand. Wer gegen wen, das ist nicht so einfach zu beantworten. Die Regierung wurde gestürzt und verschiedene „War-Lords“ (Kriegsherren) versuchen Macht und Einfluss zu gewinnen. Seit fast zehn Jahren flammen die Kämpfe an unterschiedlichen Stellen im Land immer wieder auf, Dörfer werden geplündert und niedergebrannt, die zivile Bevölkerung ist vielfach in den Busch geflüchtet und traut sich nicht mehr zurück. Die Ursachen des Konfliktes in der Zentralafrikanischen Republik sind vielfältig. Mit der muslimischen Séléka und den christlichen Milizen (Antibalaka) stehen sich zwar zwei religiös motivierte Gruppen gegenüber, aber der Beginn des Krieges hatte ursprünglich keinen religiösen Hintergrund, sondern war politisch begründet. Viele Teile des Landes sind inzwischen nicht mehr unter staatlicher Kontrolle, so auch Alindao.

Alindao

Rebellengruppen aus dem angrenzenden Tschad ziehen ebenfalls durch das Land und plündern die Dörfer. Eine hochbrisante Mischung verschiedener Völkergruppen, bedingt durch die französische Kolonisation, trägt ebenfalls nicht zur Befriedung bei. Die UN hat bereits 2013 Blauhelmsoldaten entsendet, diese befinden sich allerdings hauptsächlich in der Hauptstadt Bangui. In Alindao sind gerade mal 8 mauretanische UN-Soldaten, was sollen sie dort ausrichten?

Seit Ausbruch des Krieges war die Gemeinde Alindao bereits mehrfach Ziel von Angriffen und Plünderungen. Bischof Nestor war sehr aktiv an den Gesprächen mit verschieden Rebellenführern beteiligt und konnte mehrfach eine Waffenruhe in Alindao aushandeln. In den ersten Jahren sind immer mehr Menschen in die katholische Missionsstation geflüchtet. Ein Areal von Größe vergleichbar mit dem Ortskern von Dornick, beherbergte zwischenzeitlich mehr als 10.000 Menschen. Eine humanitäre Herausforderung.

Verschiedenste Hilfsorganisation versorgten die geflüchteten Menschen in unregelmäßigen Abständen mit dem Nötigsten.

Bischof Nestor

Am 18. Oktober 2017 erreichte uns eine Nachricht von Bischof Nestor über Facebook, dass es am Stadtrand von Alindao heftige Kämpfe zwischen Séléka und Anti-Balaka Milizen gibt, gerade mal 20 km von der Missionsstation entfernt und am 19. Oktober ist eine Granate über die Mauern der Missionsstation, mitten in die Menschenmenge geflogen, aber wie durch ein Wunder, nicht explodiert. „Dieu est Grand“ – Gott ist groß!  So der Beginn der Nachricht, von Bischof Nestor.

Häufig reiste Nestor auch in die Hauptstadt Bangui, wo er in Zusammenarbeit mit dem dortigen Erzbischof Dieudonné Nzapalainga immer wieder an Verhandlungen im Friedensprozess beteiligt war.

Pater Olaf Derenthal

Das Städtchen Mobaye liegt direkt am Grenzfluss zur Republik Kongo. Olaf hat dort nach seiner Priesterweihe 2016 seinen Dienst als Priester in der Gemeinde begonnen. Die Lage war vor Ort friedlich und ein „normales“ Gemeindeleben möglich. Zu seinen Aufgaben gehörte auch der Besuch von ganz entlegenen Gemeindeteilen, die teilweise nur mit einem Boot zu erreichen sind. Bei seinen Besuchen agiert Olaf dann auch nicht nur als Priester, sondern auch immer noch als Krankenpfleger und ist so für die Menschen gleich doppelt wertvoll.

Im Juni 2017 brachen in Mobaye Kämpfe aus und ein Großteil der Bevölkerung und der katholischen Gemeinde flüchtete über den Fluss in den Kongo. Zeitweise pendelten die Priester zwischen Flüchtlingscamp im Kongo und Kirche in Mobaye hin und her, aber nach weiteren Plünderungen und Bedrohungen, sind auch sie ganz in den Kongo geflüchtet.

Dort betreut er sowohl seine Gemeindemitglieder, ist aber auch in Sachen Gesundheit sehr aktiv. Durch Spendengelder ist es ihm möglich, den Menschen ganz konkret durch den Kauf von Medikamenten oder der Bezahlung von ärztlicher Behandlung unmittelbar zu helfen.

Leben

heißt nicht:

Warten, bis dass der Sturm vorüberzieht,

sondern:

Lernen, im Regen zu tanzen!

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