alindao
Was ist wo?
Die Zentralafrikanische Republik ist ein Binnenstaat in Zentralafrika. Sie grenzt (im Uhrzeigersinn von Norden) an den Tschad, den Sudan, den Südsudan, die Demokratische Republik Kongo, die Republik Kongo und Kamerun. Die Hauptstadt ist Bangui. Aufgrund des seit 2012 andauernden Bürgerkrieges ist die Zentralafrikanische Republik als zusammengehöriges, souveränes Staatsgebilde allerdings nicht mehr existent.
Die Zentralafrikanische Republik ist eines der ärmsten Länder der Welt und hat ca, 4,5 Millionen Einwohner. Durch die autoritäre Regierung kommt es regelmäßig zu schwerwiegenden Verletzungen der Menschenrechte.

Alindao ist eine Stadt in der Präfektur Basse-Kotto im Süden der Zentralafrikanischen Republik. Die Bevölkerungszahl von Alindao wird für das Jahr 2012 mit 15.178 Einwohnern angegeben.
(Quelle: Wikipedia)
Das Leben in und um Alindao
Von der Hauptstadt Bangui ist es ca. 500 km bis Alindao. Die ersten 150 km gibt es noch eine asphaltierte Straße, danach fährt man auf einer staubigen und buckeligen Piste. Die Reise dauert 8-10 Stunden in einem Jeep.
Alindao ist eine Stadt in der Präfektur Basse-Kotto im Süden der Zentralafrikanischen Republik. Die Bevölkerungszahl von Alindao wird für das Jahr 2012 mit 15.178 Einwohnern angegeben.
(Quelle: Wikipedia)
Einheimische reisen in und auf Bussen und LKW oder gehen zu Fuß.

Während der Regenzeit im April / Mai sind die Straßen oft unpassierbar. Jederzeit kann es sein, dass Rebellengruppen eine Straßensperre aufbauen und Wegegeld kassieren, das ist auch in friedlichen Zeiten möglich. Seit Ausbruch der Kämpfe ist es lebensgefährlich, über diesen Weg in die Hauptstadt zu kommen. Die Menschen haben somit keine Möglichkeit aus Alindao wegzugehen. Zunächst sind viele in den Busch geflüchtet, hatten aber dort keinen Zugriff auf Trinkwasser und Hilfsgüter.
Lange Zeit lebten die meisten Flüchtlinge aus der Umgebung auf dem Terrain der Missionsstation hinter der Kirche von Alindao.

Die Menschen in Alindao leben normalerweise in Steinhäusern oder Hütten mit Dächern aus Palmen. Es gibt flächendeckend Brunnen in der ganzen Stadt, wo es kostenlos sauberes Trinkwasser gibt, welches in Kanistern zu den Häusern transportiert werden muss. Strom hingegen gibt es nicht. Nur wenigen können sich einen Generator leisten, der Strom produziert, gekocht wird vor den Häusern auf offenem Feuer. Um 18.00 Uhr Ortszeit geht die Sonne innerhalb weniger Minuten unter und dann ist es wirklich stockdunkel, bis es um 6.00 Uhr wieder hell wird. Das ist aufgrund der Äquatornähe immer gleichbleibend. Um die Stadt herum ist afrikanischer Busch. Wer für sich und seine Familie Gemüse oder Maniok anbauen möchte, geht in den Busch, kultiviert sich ein Stückchen Land und bewirtschaftet es, eine Grundbesitzregelung gibt es nicht. Die Erde ist fruchtbar und auch im Busch wachsen verschieden essbare Pflanzen und Früchte wie z.B. Mangos, die es überall zu ernten gibt. In friedlichen Zeiten müssen die Menschen dort keinen Hunger leiden und können sich selbst versorgen. Während der Unruhen, die im Dezember 2012 begonnen haben lebten zeitweise bis zu 30.000 geflüchtete Menschen rund um die Missionsstation, hinter der Kirche in Lagern. Es herrschte in dieser Zeit eine große Angst, weil es immer wieder zu bewaffneten Angriffen kam und die Menschen trauten sich nicht in den Busch, um auf ihren Feldern das Gemüse zu ernten. Die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln wurde in dieser Zeit von der Welthungerhilfe und anderen Hilfsorganisationen übernommen. Durch die fehlende Infrastruktur waren die Menschen komplett auf die Hilfe von außen angewiesen
Die medizinische Versorgung in Alindao und der gesamten Präfektur Basse Kotto ist dürftig. Es gibt ein kleines Krankenhaus, aber es fehlt an Material, Geräten und auch an ausgebildetem Personal. Die umliegenden Dörfer, die oft nur mit dem Motorrad oder einem Einbaumboot erreicht werden können, werden in unregelmäßigen Abständen von dem Gesundheitsmobil aufgesucht. Das Gesundheitsmobil wird von der Diözese Alindao unterhalten und durch verschiedene Spendenquellen ermöglicht.
Verantwortlich für die Koordination dieser nichtstaatlichen Gesundheitsfürsorge ist der Spiritanerpater und ehemalige Krankenpfleger Olaf Derenthal. Er lebt seit 2016 in der Stadt Mobaye direkt am Grenzfluss Ubangi. Olaf kommt gebürtig aus Deutschland und ist neben Bischof Nestor unser wichtigster Ansprechpartner vor Ort. Viele unserer Spendengelder fließen in konkrete Projekte der Gesundheitsfürsorge, in die Beschaffung von Medikamenten und auch in die Behandlung von einzelnen Erwachsenen und Kindern, wenn eine spezielle Therapie erforderlich ist.
Das staatliche Schulsystem in Alindao war schon immer sehr instabil. Oft wurden die Lehrer nicht bezahlt und stellten dann den Unterricht ein. In Puncto Bildung ist die Bevölkerung vom Rest der Welt einfach abgehängt. Die Missionsstation unterhielt schon seit vielen Jahren eine katholische Grundschule und ein Gymnasium, um die Chance auf Bildung zu erhöhen. Der Freundeskreis Alindao unterstützen aktuell die katholische Schule, die nach den Unruhen im Jahr 2021 den Betrieb wieder aufgenommen hat.
Wer es sich leisten kann oder einen Beruf gelernt hat, zieht lieber in die Hauptstadt. Viele der ehemals Geflüchteten, die lange rund um die Missionsstation gelebt haben, haben sich auf den gefährlichen Weg in die Hauptstadt Bangui gemacht, weil sie sich dort sicherer fühlen.
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